Bea Gomes, Walter Schicho, Arno Sonderegger (Hg.)
Sachbuch. Mandelbaum Verlag, Wien 2008, 293 Seiten, EUR 14,-
An Hand von Brasilien, China, Europa sowie dem arabischen Raum wird aufgezeigt, wie Abgrenzung innerhalb der Menschen zu Ausgrenzung und Diskriminierung führte und führt. Immer wieder schildern die AutorInnen neue Definitionen von Rassismus, die alle davon ausgehen, dass bestimmte Unterschiede zwischen Rassen, Klassen und Geschlechtern angeblich naturgegeben, also unveränderbar sind. Darauf wurde ein Herrschaftsanspruch aufgebaut, der dieser Ideologie immer zugrunde liegt. Schon 1785 hat Johann Gottfried Herder darauf hingewiesen, dass eine typologische Rasseneinteilung falsch sei. Er betont, dass es weder bloß vier oder fünf Rassen noch ausschließende Varietäten gibt, sondern dass sich die Farben ineinander verlieren.
Trotzdem wurden immer wieder aufgrund rassistischer Ideologien Machtansprüche erhoben und mit Gewalt durchgesetzt, egal ob in der Kolonialzeit oder im Nationalsozialismus.
Die Lektüre des Buches ist lehrreich, spannend, schockierend und heilsam. Seine eigene Sichtweise zu durchdenken und zu überdenken, wird nicht explizit gefordert, passiert aber automatisch.